Freitag, 20. Juli 2012

Ein Gebrauchtwagen für 35 Millionen Dollar.

Ein Ferrari 250 GTO gehört nicht zu den seltensten Autos der Welt. Immerhin 39 Stück wurden gebaut. Aber er gehört zu den begehrtesten Autos der Welt. Und falls Ihr Euch fragt, was die alten Hippies von Pink Floyd eigentlich mit der ganzen Kohle gemacht haben, die Ihr Ihnen für "The Wall" und andere Verbrechen in den Rachen geworfen habt - nun, Nick Mason, Pink Floyd-Drummer, fährt einen 250 GTO. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass er a) ein echter Enthusiast und kein Spekulant ist und b) den Wagen schon recht lange besitzt - so lange, dass der 12-Zylinder nicht allzu teuer gewesen sein kann.


Das ist heute anders. Gerade ging in den Staaten ein 1962er GTO für coole 35 Millionen Dollar weg. Der Wagen wurde einst für Stirling Moss aufgebaut, aber bevor der beste Rennfahrer, der nie Weltmeister wurde, das Gerät in Betrieb nehmen konnte, hatte er Ostern 1962 einen schweren Unfall, der seine Karriere beenden sollte. In Le Mans im selben Jahr kam "75722 MO" zwar zum Einsatz, sah die Ziellinie jedoch nicht. Doch im Geschäft mit den noblen Oldies von gestern geht es nicht nur um Siege, sondern um Geschichte an sich - ein "Did not finish" macht das Ganze fast noch interessanter.

Ich habe mich übrigens mal am Nürburgring mit einem Mechaniker unterhalten, der einen 250 GTO für einen wohlhabenden britischen Besitzer betreut. Auf meine Frage, was man denn beachten müsse, wenn man so ein Auto fahre, antwortete er: "Immer schön das Öl warm fahren." Darauf entgegnete ich, ein 250 GTO unterscheide sich also gar nicht großartig von meinem Mini Cooper


"Im Prinzip nicht", war die Antwort. "Aber im Ferrari musst Du erst mal 12 Liter Öl warm kriegen!"

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