Sonntag, 17. Juni 2012

Sonntagsfreuden

An meiner Wand hängt kein Pferdehalfter, sondern ein Fahrradrahmen. Der Plan, daraus ein komplett neues Rad aufzubauen, musste in den letzten Monaten ein wenig in den Hintergrund treten - nicht zuletzt wegen einiger Verschiebungen in Sachen Automobile mit entsprechenden finanziellen Implikationen. Mercedes-Ersatzteile haben nun mal ihren Preis. Der Rahmen des Zweirads starrt mich dennoch jeden Tag vorwurfsvoll an und es wurde mal wieder Zeit, diesem stummen Vorwurf mit Taten zu begegnen. Daher heute ein kleiner Ausflug ins Bike-Nirvana, zur Rennradbörse in einem schnuckeligen kleinen Vorort einer schnuckeligen Kleinstadt:


Natürlich hatte ich Bargeld dabei und natürlich hatte ich Kaufabsichten - es gibt schließlich noch Einiges zu ergänzen an meinen Stahlross. Daher war ich höchst angenehm überrascht, meine Wunschpedale aus dem Hause Campagnolo bei einem freundlichen Händler zu sichten - und unangenehm überrascht über den aufgerufenen Preis (Campagnolo ist ja der Mercedes unter den Radkomponenten - und Mercedes-Ersatzteile haben eben ihren Preis...). Doch das Leben ist ein Basar und so kamen wir nach kurzer Diskussion zu einem Ergebnis, das uns beide fröhlich nach Hause gehen ließ. Nicht billig, die guten Stücke, aber in einem hervorragenden Zustand, der sich mit etwas Ballistol und Poliercreme sogar noch steigern ließ - links das aufgearbeitete Exemplar, rechts der Kaufzustand.


Operation Bikinifigur kommt jetzt also in die entscheidende Phase - im Sommer 2017 rechne ich mit ersten Ergebnissen. Aber da ich nicht nur Geld ausgeben wollte an diesem sonnigen Sonntag, besuchte ich auf meinem Rückweg einen Ort der Kontemplation:




In der abgeschiedenen Stille des Klosters Knechtsteden, die nur durch die wenig himmlischen Heerscharen klingelnder Fahrradrentner im vorgelagerten Bistro gestört wurde, suchte ich mal wieder nach dem Sinn des Lebens. Der war allerdings gerade woanders und so genoss ich einfach die romanisch-gotisch-barocke Architektur und die angenehme, weil schweigende Anwesenheit längst vergessener Generationen von Äbten und Padres.

Um mich anschließend in die Fluten zu stürzen - im übertragenen Sinne natürlich:


Ein Sonntag der Drei F's: Fahrrad, Filosophie und Flussschifffahrt (bitte beachten sie die Aneinanderreihung von Konsonanten im letzten Wort!). So soll es sein. 
Am Abend dann das vierte F, live aus Lviv.


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