Samstag, 17. März 2012

Money talks.

Wenn ich Bücher lese, benutze ich gerne spontane Lesezeichen, also Dinge, die um mich herumliegen und als Seitenmerker geeignet sind: Kinokarten ("Buddy haut den Lukas" für 4,50 Mark? Muss lange her sein!), Visitenkarten (Wer war nochmal dieser "Darth Vader, Head Of Intergalactical Conspiracy"?), Postkarten ("Beste Grüsse aus dem Ötztal senden Dir Mama und Papa!"). Aber auch Museumsflyer oder Tankquittungen fanden schon den Weg in meine Literatur.

Habe ich die Bücher dann ausgelesen, belasse ich die Lesezeichen dann auch meist in ihnen. So ergeben sich mitunter schöne Überraschungseffekte, wenn ich ein Buch nach längerer Zeit mal wieder in die Hand nehme und darin ganz eigene Zeitzeugen meiner Leserschaft entdecke. Ich fand schon eine Eintrittskarte für ein in San Francisco vor Anker liegendes U-Boot oder maltesische Busfahrscheine in älteren Büchern, ganz zu schweigen von Kochrezepten oder Liebesschwüren.

Unlängst begegnete ich zwischen den Seiten eines schon leicht angegilbten Buches etwas, von dem man normalerweise annimmt, es befinde sich nur bei inflationsgeschädigten Omas in Büchern: Geld. Gut, es waren keine Reichtümer...

Ich bin mir nicht sicher, wo die maledivische Rufiyaa gerade steht, aber für eine eigene Insel dort wird der 10 Rufiyaa-Schein wohl nicht reichen.

Auch die spanische Pesete hat heutzutage nur noch wenig Wert. Aber wer weiß, wenn es mit der Eurokrise so weiter geht, bin  ich mit meinem 5000er-Schein vielleicht schon bald ganz weit vorne...

Dieser green buck hingegen hat weltweit immer noch einen guten Ruf und sollte deshalb in keiner Währungsflüchtigensammlung fehlen. Tut er deshalb auch nicht. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man auf ihm sogar eine Botschaft:


Ich weiß nicht, wer diese Zeilen hinterließ - und ob sie überhaupt mir (uns?) galten. "Bleibt gesund! N.A.S." - rätselhafte Wünsche neben dem Konterfei von George Washington, der leicht indigniert und stoisch in die andere Richtung starrt. Geholfen hat der fromme Wunsch auf dem Zahlungsmittel offensichtlich, denn seit der Schein in meinem Besitz war, wurde ich von ernsthaften Krankheiten verschont. Nur eins war seitdem stets chronisch: Der Geldmangel.

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