Donnerstag, 9. Juni 2011

Frauen im Strafraum



Das Foto bezeugt es: Deutschlands männliche Bundestrainer tun sich immer noch schwer mit der Tatsache, dass auch Frauen gegen einen Ball treten und dies vom 26.Juni an in diesem Land sogar bei einer Weltmeisterschaft tun. Ich meine, der leicht verkrampfte Umgang mit dem Thema äußert sich nicht nur im hilflosen Versuch des Altherrenclubs DFB (Meyer-Vorfelder! Beckenbauer!), die Frauen-WM zum "Kultereignis" (AAARGH!) hochzujazzen und mit dem "Sommermärchen" 2006 auf eine Stufe zu stellen, sondern auch in der rührend antiquierten und verschämt-höflichen, aber mit hohem Sexismusanteil behafteten Formulierung auf diesem Kneipenschild. 

"Damen-Fußball-WM", das klingt nach Bridgeclub und dezent transpirierenden Oberklassekleiderständern - und bringt damit die Vergeblichkeit des Hypes beim biertrinkenden, ketterauchenden Kneipenpublikum auf den Punkt. Meine eigene Haltung dazu ist simpel: Selbstverständlich sollen Frauen Fußball spielen. So wie sie Auto fahren, das Wahlrecht haben, Containerschiffe steuern, RTL-Chefin oder Kanzlerin werden. Darüber muss man nicht mehr reden - und deshalb braucht es auch keinen Hype.

Ich nehme dann ein Damenkölsch!

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