Sonntag, 17. April 2011

Abbitte

Ich mag die Eifel nicht.

Eine öde, raue Landschaft mit seltsamen Bewohnern, die das härteste Kölsch der Welt sprechen (was natürlich SO nicht korrekt ist, denn je härter Kölsch gesprochen wird, desto weicher klingt es), zur Belustigung von Fachkreisen eine Erlebniswelt in der Pampa besitzen und ansonsten immer noch vom Kaffeeschmuggel leben. Anyway, die Eifel ist für mich Sinnbild bäuerlicher Rückständigkeit, genährt durch zahlreiche persönliche Erlebnisse und traumatische Kindheits-Wochenenden, an denen die ganze Kleinfamilie zum Picknicken in dieses unfreundlichste der deutschen Mittelgebirge verfrachtet wurde. Mein ceterum censeo steht fest: In der Eifel ist man der Zeit einfach hinterher.

Und genau DAS gefällt mir jetzt: Während im luftig-leichten Rheinland bereits nahezu italienische Sommerverhältnisse in puncto Vegetation herrschen und die Aufbruchseuphorie der ersten Frühlingstage allzu schnell von prahlerischer frühsommerlicher Routine überlagert wird, zeigt sich in der Eifel in den jetzigen Tagen die Natur noch zart verschlafen, gerade erst erwacht und deshalb mit äußerstem toskanaeskem Liebreiz.


Manchmal mag ich die Eifel doch.

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